Für den industriellen 3D-Druck bietet die LEHVOSS Group mit den LUVOSINT®- und LUVOCOM® 3F-Werkstoffen optimierte Materialien an.
Diese Werkstoffe ermöglichen die qualitätssichere Produktion additiv gefertigter Bauteile. Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene LUVOSINT®- und LUVOCOM® 3F-Materialien sowie deren Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis vor.
Die Nachfrage nach nachhaltigem Material wächst in vielen Branchen – auch im 3D-Druck-Bereich. Um auf diesen Trend zu reagieren, hat die LEHVOSS Group LUVOCOM® 3F eco PET entwickelt. Der Werkstoff besteht zu 90 % Prozent aus rezykliertem PET. Sie können LUVOCOM® 3F eco PET für die Verfahren FFF (Fused Filament Fabrication) und FGF (Fused Granulate Fabrication) nutzen.
Der Werkstoff überzeugt, wie alle Produkte aus der LUVOCOM® 3F-Linie, durch eine sehr gute Verarbeitbarkeit und viele weitere Produkteigenschaften (siehe Kasten). Mögliche Einsatzbereiche sind funktionale Prototypen und Serienteile für zahlreiche Industrien. Dazu zählen vor allem der Maschinenbau, der Automobilbau und die Medizintechnik.
LUVOCOM® 3F Filamente: Eigenschaften und Hintergrundinformationen
Diese Filamente sind für eine unkomplizierte Verdruckbarkeit konzipiert. Mit LUVOCOM® 3F-Filamenten erzielen Sie hervorragende Bauteileigenschaften und ein hohes Qualitätsniveau für Prototypen und Serienteile.
TÜV SÜD, beauftragt von der LEHVOSS Group und Ultimaker, hat den 3D-Druckprozess, in der Kombination von LUVOCOM® 3F-Filament und Ultimaker-Drucker, zertifiziert. Darin beinhaltet sind die Materialeigenschaften, die Prüfkopfherstellung mit Abmessungstoleranzen, Herstellung des Filaments und der Druckprozess.
LUVOCOM® 3F PAHT® ist ein Polyamid-basiertes Material, das hochtemperaturbeständig ist. Der Werkstoff verfügt über die Festigkeit eines PA6. Die Wasseraufnahme von LUVOCOM® 3F PAHT® ist deutlich reduziert und die Absorptionsrate ist deutlich langsamer als bei Standard-PA6.
LUVOCOM® 3F PET basiert auf Polyethylentherephtalat (PET). Im Gegensatz zu PETG ist PET deutlich temperaturbeständiger. Der Werkstoff zeigt keine Verzugsneigung und benötigt keinen temperierten Bauraum. Aus LUVOCOM® 3F PET gedruckte Teile verfügen über ausgezeichnete Oberflächeneigenschaften. Das macht eine Nachbearbeitung in vielen Fällen nicht notwendig.
Bei LUVOCOM® 3F eco PET 50291 BK handelt es sich um eine unverstärkte, schwarze Type mit einer exzellenten Oberflächenbeschaffenheit. Mit einer Temperaturbeständigkeit von bis zu 125 °C bei gleichzeitig geringer Wasseraufnahme bietet der Werkstoff deutliche Vorteile gegenüber des sonst im 3D-Druckmarkt verwendeten PETG.
Nicht nur die Entwicklung nachhaltiger Materialien wird immer wichtiger. Auch die Verringerung des CO2-Fußabdruckes muss ganzheitlich betrachtet werden. So erfolgt die Erstellung kosten- und handhabungsoptimierter Laminierformen oder Laminierwerkzeuge zur Fertigung hochentwickelter Orthesen aus CFK-Laminaten noch mittels duroplastischer PU-Formschäume. Es entstehen große Mengen Abfall beim Fräsen und bei der späteren Entsorgung der Formen.
Dazu hat die LEHVOSS Group mit dem Unternehmen adViva und weiteren Partnern eine Fallstudie durchgeführt. Dabei wurde der Formherstellprozess mittels 3D-Druck betrachtet. Als Werkstoff wurde LUVOCOM® 3F PET CF 9780 BK ausgewählt. Bei der Modellkonstruktion wurde auf minimalen Materialeinsatz geachtet. Aufgrund der hohen Festigkeiten des gewählten 3D-Druckmaterials kann mit geringem Infill gearbeitet werden. Dadurch konnte die eingesetzte Materialmenge bei der Fallstudie weiter minimiert werden.
In diesen und ähnlichen 3D-Druck-Anwendungen könnte LUVOCOM® 3F PET CF 9780 BK getrennt gesammelt und dem technischen Kunststoffrecycling zugeführt werden. Die Erstellung neuer technischer Teile, beispielsweise über das Spritzgießen, wäre nach dem Vermahlen der Bauteile möglich. Mit Etablierung eines solchen Verfahrens in dieser Anwendung könnte ein sortenreiner Materialrücklauf organisiert werden. Dem Recycling steht nichts mehr im Weg.
Wenn Sie mehr über die Zusammenarbeit zwischen der LEHVOSS Group und adViva erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen unsere "Fallstudie: 3D-gedruckte Formen für Orthesen":
Bei den LUVOSINT-Materialien handelt es sich um Pulver, die sich für das Lasersinterverfahren und andere pulverbettbasierte 3D-Druck-Verfahren eignen.
LUVOSINT®-Materialien im Überblick
LUVOSINT® TPU ist ein festes, abriebbeständiges und elastisches Material. Es eignet sich aufgrund seines Verarbeitungsfensters und vollständiger Recyclingfähigkeit des Pulverkuchens vor allem für die Fertigung von Endbauteilen, auch in großen Stückzahlen.
Bei LUVOSINT® PP handelt es sich um eine zäh-harte PP-Type, die auf einem Radom-Copolymer basiert. Das Pulver verfügt über eine außerordentliche chemische Beständigkeit in aggressiven Atmosphären oder Medien. Das Material behält aufgrund seines hohen Schmelzpunkts und HDT-Werts auch bei höheren Temperaturen die zuvor genannten Eigenschaften.
LUVOSINT® PA-Portfolio - Auf Basis verschiedener Polyamide wie PA12 und PA6 wurden verschiedene Materialien für die Anforderungen des 3D-Drucks und von Anwendungen in verschiedenen Industrien entwickelt. Die Materialien verfügen über sehr gute mechanische Eigenschaften, gute Verarbeitbarkeit und sind u.a. direkt schwarz eingefärbt.
Weitere Informationen über die LUVOSINT®-Materialien finden Sie auf unserer Produktwebsite.
LUVOSINT®-Materialien, die auf PP, PA12 und PA6 basieren, eignen sich perfekt für die Anforderungen der Automobilindustrie. Diese sind kostengünstig und vollständig wiederverwendbar. Gebrauchtes Pulver muss von Ihnen nicht entsorgt werden. LUVOSINT®-Materialien für den Automotive-Bereich sind bereits vollständig schwarz eingefärbt. Um einen zusätzlichen Färbeprozess müssen Sie sich nicht mehr kümmern.
Aufgrund seiner hohen Stabilität ist es möglich, mit LUVOSINT® PA6 8834 BK bei höheren Sauerstoffgehalten in SLS-Maschinen zu fahren und viel Stickstoff zu sparen. Gemeinsam mit der cirp GmbH, einem SLS-Dienstleister der deutschen Automobilindustrie, arbeitet die LEHVOSS Group an LUVOSINT® PA12 9270 BK. Die Arbeit der cirp GmbH konzentriert sich auf hochwertige Automobilbauteile.
Das perfekte Anwendungsbeispiel für eine Hybridtechnologie? Dazu zählt zum Beispiel die Kombination aus SLS-Pulverdruck und traditionellem Gießen. Auf solch ein Hybridkonzept setzt NEMETON. Das österreichische Ingenieur- und 3D-Druckunternehmen hat einen neuen Fahrradsattel – auch Blobber genannt – erfunden.
Das Unternehmen aus Österreich ist Experte für Polyurethanverarbeitung und setzt verstärkt auf LUVOSINT® TPU X92A. Hinter Blobber steckt ein neues Konzept für die individuelle Anpassung von Fahrradsätteln. Das Oberteil des aufblasbaren und abnehmbaren Satteloberteils besteht aus einer Schale. Diese muss mit PU-Guss hergestellt werden. Die Schale ist um eine innere SLS-gedruckte Gitterstruktur gebaut. Genau hier wird LUVOSINT® TPU X92A eingesetzt.
Dieses Hybridkonzept garantiert dem Produkt von NEMETON Leistung, Komfort und Kosteneffizienz. Der Blobber-Sattel des Ingenieur- und 3D-Druckunternehmens wird bald auf öffentlichen Leihrädern in Österreich zu sehen sein.